Die deutsche Kalksandstein Industrie konnte das vergangene Jahr 2018 mit einem leichten Umsatzplus beenden. Als Grund für den nur leichten Anstieg sieht man die geringe Zahl an fertiggestellten Wohnungen. Das wäre viel zu wenig, um den hohen Bedarf an Wohnungen zu decken. Nun sei die Politik gefragt, deutliche Impulse in Puncto Wohnungsbau zu setzen.
„Die deutsche Kalksandsteinindustrie hat das Jahr 2018 mit einem kleinen Absatzanstieg von rund 0,4 Prozent bei regionalen Unterschieden abgeschlossen“, eröffnet Jochen Bayer, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Kalksandsteinindustrie (BV KSI), die Mitgliederversammlung Ende Mai in Amsterdam. “Damit hatten wir ein stabiles vergangenes Jahr, auch wenn wir uns etwas mehr erhofft hatten.” Diese Zahlen beweisen, dass nicht mehr drin war, denn es wurden schlichtweg zu wenig Wohnungen fertiggestellt.
Trotz guter Prognosen der Bauwirtschaft wurden die Ziele nicht erreicht
Obwohl die Prognosen für die Bauwirtschaft gut waren, konnte das Wachstumsziel für das Jahr 2018 nicht erreicht werden. Schuld daran seien die langen Wartezeiten und die knappen Kapazitäten in den Gewerken. Außerdem schlage sich auch der Fachkräftemangel im Bausektor nieder. Trotzdem stehe man dem Jahr 2019 optimistisch gegenüber und sehe ein Absatzplus von rund zwei Prozent. Allerdings werde es auch dann zu regionalen Unterschieden kommen. Dass die Prognosen dennoch positiv seien, wird auf das niedrige Zinsniveau zurückgeführt. Auch die Einkommens- und Arbeitsplatzentwicklung würde sich positiv auswirken. Durch das modulare Bauen, wie es die Politiker wünschen, könne auch mehr Wohnraum geschaffen werden. Kalksandsteinelemente wären dazu die optimale Basis.
Weitere Impulse werden gefordert
Auch von Seiten der Regierung werden weitere Impulse gefordert. Dazu gehören die Vereinfachung der Bauvorschriften, eine Erhöhung der Abschreibung auf drei Prozent oder eine verbilligte Abgabe von Bundesimmobilien. Ansonsten könne man nicht planen, was in den kommenden Jahren auf die Bau- und Baustoffindustrie zukommt.
Kalksandstein Industrie beanstandet Holzbau-Offensive
Auch sei die Holzbau-Offensive der baden-württembergischen Landesregierung Ende 2018 eher kontraproduktiv. Bis zum Jahr 2023 sollen demnach in den Holzbau mindestens 17 Millionen Euro investiert werden. Die Mauerwerksindustrie werde eine solche Wettbewerbsverzerrung nicht akzeptieren. Die Politik ist deshalb angehalten, eine faire Politik zu führen. Das Jahr 2019 ist auch ein Meilenstein in der Geschichte der Kalksandstein Industrie. Bereits im Jahr 1894 begann die industrielle Kalksandsteinfertigung in einem Mauerwerk in Neumünster. Das 125-Jährige Jubiläum ist deshalb ein Grund zum Feiern.