Im Handwerk übernimmt in Familienbetrieben in der Regel die Unternehmerfrau viele Aufgaben im Hintergrund. So ist es nicht verwunderlich, dass durch die Arbeitszeitdokumentation erhebliche Mehrarbeit an ihnen hängen bleibt. Eine aktuelle Umfrage hat dies untersucht und dazu die Unternehmerfrauen befragt. Doch auch andere Belastungen könnten mit einem Abbau von Bürokratie abgebaut werden.
Der Bundesverband Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH) setzt sich nachdrücklich für einen Abbau von Überregulierung und Bürokratie ein. Vor allem handwerkliche Familienbetriebe werden bei der Arbeitszeitdokumentation unter Generalverdacht gestellt, beschwert sich der Bundesverband UFH. Da im Handwerk traditionell deutlich über Mindestlohn gezahlt wird, wirkt sich die Einführung des Mindestlohns zwar nicht kostensteigernd aus. Doch der zeitliche Aufwand durch die Arbeitszeitdokumentation steigt um durchschnittlich 1,6 Stunden pro Wochen. Dieser Aufwand bleibt im Familienbetrieb an den Unternehmerfrauen hängen. Und auch die Arbeitgeberhaftung für Verstöße gegen das Mindestlohngesetz in der Kette der Subunternehmer halten die Unternehmerfrauen für übertrieben. “Im Familienbetrieb kommen wir langsam an die Belastungsgrenze. Wie sollen wir da unsere Kinder noch motivieren können, einen kleinen Betrieb weiterzuführen?” fragt sich eine Unternehmerfrau.
Wie soll der Nachwuchs motiviert werden?
Statt die Bürokratie abzuschaffen, wurde in der Vergangenheit eher aufgebaut. “Für eine abgeschaffte bürokratische Belastung werden zwei neue erfunden oder verschärft”, bestätigt auch UFH-Bundesvorsitzende Heide Kluth. So sei auch der derzeitige Katalog von Waren und Dienstleistungen mit ermäßigter Umsatzsteuer nicht mehr zeitgemäß und reformierenswert.