Viessmann hat den Verkauf der Wärmepumpensparte an den amerikanischen Mitbewerber Carrier Global Corporation angekündigt. Viele Handwerksbetriebe sehen diesem Verkauf mit Sorge entgegen. Es existiert die Befürchtung, dass danach die Vorhaltefristen für Ersatzteile reduziert werden. Trotzdem wird mit dieser transatlantischen Partnerschaft die Grundlage für ein weiteres Wachstum geschaffen und der internationale Kampf gegen den globalen Klimawandel gestärkt.
Der Geschäftsbereich „Climate Solutions“ des deutschen Heiztechnikherstellers Viessmann wird mit dem US-amerikanische Konzern Carrier Global Corporation zusammengeführt. Carrier ist ein führender Anbieter von intelligenter Klimatechnik mit Sitz in Florida. Beide Unternehmen sind sich ihrer Verantwortung bewusst, mehr für die Energiewende auf dem Gebäudesektor zu tun. Die Vision von Carrier ist, Lösungen zu schaffen, die von Bedeutung sind für die Menschen und den Planeten. „Starke Partnerschaften waren in den vergangenen 106 Jahren immer grundlegend für den Erfolg unseres Familienunternehmens”, erklärt Prof. Dr. Martin Viessmann, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Viessmann Group. “Und Carrier ist ein starker Partner für unseren Geschäftsbereich der Klimalösungen.“
Fachbetriebe befürchten Einschränkungen vom Reparaturrecht
Viele Fachbetriebe in Deutschland stehen dem Verkauf der Wärmepumpensparte skeptisch gegenüber. Beispielsweise erklärt dazu Klaus Andrae, Obermeister der Innung der Klempner-, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechniker Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt, dass der Kunde auch nach fünf oder zehn Jahren die Sicherheit haben muss, immer noch entsprechende Ersatzteile zu erhalten. “Solche Wärmepumpen halten wahrscheinlich rund zwei Jahrzehnte, da sind irgendwann Reparaturen fällig, was Sinn macht, um keinen Komplettaustausch vornehmen zu müssen.” Doch nun bestehe nach dem Verkauf die Gefahr, dass die Vorhaltefristen der Ersatzteile verkürzt werden. Mit diesem Ziel sollen dann die eigenen Produkte angeboten werden. Das bedeutet aber auch, dass das von der Europäischen Union vorgesehene lebenslange Reparaturrecht ausgehebelt wird. Das Leitbild von Viessmann ist, für zukünftige Generationen Lebensräume zu schaffen. Carrier will Lösungen schaffen, die für Menschen und den Planeten von Bedeutung sind.
Neues Wachstum der Viessmann Wärmepumpensparte
Diese transatlantische Partnerschaft wird als Grundlage für ein weiteres Wachstum angekündigt. Viessmann wird dadurch der größte Anteilseigner von Carrier. Die Erlöse aus diesem Zusammenschluss werden in die Viessmann-Group investiert. Gleichzeitig wird der Geschäftsführer der Viessmann Group Mitglied des Verwaltungsrats von Carrier. Die unternehmerischen Aktivitäten zur CO2-Vermeidung und CO2-Reduzierung sollen damit ebenfalls ausgebaut werden. Die transatlantische Partnerschaft unterstreicht, wie wichtig internationale, länderübergreifende Zusammenarbeit im Kampf gegen den globalen Klimawandel ist. Trotzdem wechselt ein über 100 Jahre altes Traditionsunternehmen nun den Eigentümer.
Verkauf der Viessmann Wärmepumpensparte – Fachbetriebe besorgt
Dieser verkauf ist ein bekundetes Misstrauen der Viessmann Inhaber zur Deutschen Politik und zum Industriestandort Deutschland unter dem Deckmantel die Firma zu stärken.