Erstmals seit 1995 hat das Statistische Bundesamt am 28. Juli 2011 wieder Strukturergebnisse zum Handwerk vorgelegt. Damit hat der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDB) endlich wieder verlässliche Zahlen, die sogar in Anzahl und Umsatz der Handwerksbetriebe deutlich höher als vermutet sind. Die Handwerkszählung hat hohe wirtschafts-, gesellschafts- und handwerkspolitische Bedeutung.
Die Daten der Handwerkszählung stammen von Unternehmen, Beschäftigten und Umsätzen in 94 Meisterberufen des Handwerks der Anlagen A und B1 im Jahr 2008. Bei der Erhebung wurden für statistische Zwecke bereits vorliegende Daten zusammengeführt. Somit entstanden für die Handwerksbetriebe keine zusätzlichen Auskunftspflichten oder ähnliche Belastungen. Einziger Nachteil der Methode ist, dass das Handwerk nicht in seinem vollen Umfang abgebildet werden kann, da viele Kleinstbetriebe und handwerklichen Nebenbetriebe nicht erfasst werden. Dennoch zeigen die Ergebnisse eindrucksvoll, dass das Handwerk noch stärker ist als bislang angenommen. Diese Aussage unterstreicht auch die derzeit laufende Imagekampagne „Das Handwerk. Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan.“
Das Handwerk bietet Millionen Menschen einen zukunftssicheren Arbeitsplatz und hunderttausende junger Menschen erhalten durch das Handwerk eine exzellente berufliche Ausbildung und damit auch hervorragende Berufs- und Lebensperspektiven. So liegt mit 4,9 Millionen Mitarbeiten im Jahr 2008 die Zahl sogar mit 440.000 beschäftigten Menschen mehr über der Schätzungen des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). Auch die Umsätze prognostizierte die Handwerksorganisation um 50 Milliarden Euro zu gering. Dies zeigt deutlich wie stark das Handwerk tatsächlich ist. Bei dieser Zahl aus 2008 werden noch nicht einmal Kleinbetriebe, handwerkliche Nebenbetriebe und handwerksähnliche Gewerbe von den Statistischen Ämtern erfasst. Somit also ein weiteres Zeichen für die wirtschaftliche Größe des Handwerks.
Die Zahlen beweisen damit auch, wie wichtig es ist, dass jedes Jahr Strukturzahlen festgehalten und veröffentlicht werden sollten. Denn letztlich sind sie von größter Bedeutung für wirtschafts-, gesellschafts- und handwerkspolitische Weichenstellungen.