Aktuell ist Künstliche Intelligenz in aller Munde und macht auch vor der Bauwirtschaft nicht halt. So werden bereits erste Anwendungen durch die neue Technologie unterstützt. Ein aktuelles Forschungsprojekt der Bauwirtschaft hat nun beim Innovationswettbewerb des Wirtschaftsministeriums gewonnen und bietet damit eine entsprechende Signalwirkung für die Baubranche. Denn mit KI kann transparent die Transformation unterstützt werden.
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat erfolgreich am Innovationswettbewerb des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) zur Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) teilgenommen. Unter anderem wird das vom KIT koordinierte Forschungsprojekt “SDaC – Smart Design and Construction” gefördert. Mit dieser neuen Plattform werden die Weichen für Künstliche Intelligenz in der Bauwirtschaft gestellt.
Auch am Bau hilft Künstliche Intelligenz
„Künstliche Intelligenz ist ein mächtiges Werkzeug, das unser Leben zukünftig auf vielfältige Weise prägen wird. Mit dem nun geförderten Projekt helfen wir der Bauwirtschaft, sich auf die komplexen Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten“, erklärt Professor Holger Hanselka, der Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). „Der Erfolg des KIT beim Innovationswettbewerb des BMWi unterstreicht, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT in Sachen KI zu den zentralen Impulsgebern in Deutschland gehören – darüber freue ich mich sehr.“ Der Bau gehört zu Deutschlands wichtigsten Branchen. Hier wird die notwendige Infrastruktur bereitgestellt.
Der Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum erfordert neue Prozesse
Neue Prozesse sind nötig, um in Deutschland bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Nur so kann die Produktivität des Bauwesens gesteigert werden. Studien haben gezeigt, dass lediglich zwischen vier und fünf Prozent der Bauunternehmen Building Information Modelling (BIM) nutzen. Das führt zu langen Suchzeiten. Hier setzt auch eine erste Fallstudie an, die bereits bei dem Projektpartner digitales bauen GmbH in der Bauwerksplanung durchgeführt wurde. Hier wurde eine KI eingesetzt, damit die Schnitte eines Bauwerks automatisch analysiert werden. So können auch Ähnlichkeiten zu bestehenden Bauwerksplanungen identifiziert werden.
KI kann in verschiedenen Bereichen der Bauwirtschaft Anwendung finden
Eingesetzt werden könnte KI auch in der Bauwerksplanung, Produktionsplanung und Realisierung. Auf der neuen Plattform sollen dann die Metadaten unternehmensübergreifend verknüpft und verglichen werden. Somit sind auch für klein- und mittelständische Unternehmen Prognosen möglich. Hierfür werden Daten aus 16.500 Bauprojekten geliefert. Der Aufbau der Plattform wird vom BMWi mit 6,4 Millionen Euro über drei Jahre gefördert. Die Projektpartner steuern darüber hinaus 2,6 Millionen Euro bei. Zu den Konsortialpartnern gehören neben dem KIT mit vier Instituten (TMB, KSRI, EnTechnon, IAI) auch das CyberForum, Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein (DBV), digitales bauen GmbH, FARO Europe, Fraunhofer ISST, Goldbeck, Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen (GÜB), IGP Completing Projects, Metis Systems sowie Steuer Tiefbau GmbH. Außerdem gibt es noch weitere Forschungsprojekte, bei denen Künstliche Intelligenz zum Einsatz kommt. So ist beispielsweise auch das Projekt Service-Meister ein KI-basiertes Serviceökosystem für den technischen Service im Zeitalter von Industrie 4.0.