Um CO2-Emissionen im Bauprozess positiv zu beeinflussen, wird verstärkt Künstliche Intelligenz zur Echtzeitsteuerung von Baustellen nach Nachhaltigkeitskriterien eingesetzt. So auch im Straßenbau, wo jährlich eine große Menge an CO2 anfällt. Aus diesem Grund hat sich nun die Bauwirtschaft von Baden-Württemberg am Projekt KI im Straßenbau beteiligt. Ziel dieses Projekts ist es, die Entwicklung von intelligenter Echtzeitsteuerungsverfahren zu fördern. Damit sollen vor allem digitale Tools für das CO2-Reporting entwickelt werden.
Jährlich produziert der Straßenbau 400 Millionen Tonnen CO2-Emissionen. Das sind etwa 7,5 Prozent der Jahresmaximalmenge, die auf der ganzen Welt ausgestoßen werden darf, wenn das Klimaziel erreicht werden soll. Werden bei mittelgroßen Baustellen 2.500 Tonnen Asphalt eingebaut, so brauchen 4.000 Bäume etwa ein ganzes Jahr zur Kompensierung der dabei entstandenen 50 Tonnen CO2. Das Forschungsprojekt KInaStra “Künstliche Intelligenz für den nachhaltigen Straßenbau“ soll daher die CO2-Emissionen analysieren und durch KI-basierte Optimierungsalgorithmen senken. Negative Auswirkungen auf die Qualität, Kosten und Zeit soll das System nicht haben, versprechen der Digitalisierungsexperte Smart Site Solutions in Zusammenarbeit mit der Reif Bauunternehmung, der Makadamlabor Schwaben und der Universität Hohenheim.
Ziel ist die Entwicklung von Echtzeit-Steuerungsverfahren für den Straßenbau
Ziel ist es, die CO2-Emissionen zu messen und zu optimieren. Dabei wird die Entwicklung intelligenter, datengetriebener Echtzeit-Steuerungsverfahren auf Basis von Technologien des maschinellen Lernens angestrebt. Daraus sollen digitale Tools für das CO2-Reporting entstehen. Anhand von Sensoren und Schnittstellen werden die Daten über die komplette Asphaltlieferkette erhoben. Danach werden sie in der Cloud durch KI-Verfahren in Echtzeit analysiert. Daraus wiederum ergeben sich Handlungsempfehlungen für das Personal. Diese Projektergebnisse sollen dazu beitragen, dass Straßenbauprojekte durch eine CO2-optimierte Planung und Prozesssteuerung nachhaltiger ausgeführt werden.
Künstliche Intelligenz soll zu mehr Nachhaltigkeit führen
Die Voraussetzungen werden somit geschaffen, um den Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit, zum Beispiel durch öffentliche Auftraggeber, gerecht zu werden. Gleichzeitig stärkt das Projekt die ökonomische Nachhaltigkeit bei den immer knapper und teurer werdenden Ressourcen. Das KInaStra-Projektkonsortium wird von der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, der Bundesanstalt für Straßenwesen, dem KI-Forschungsverbund Cyber Valley, dem Deutscher Asphaltverband und infraTest Digital Solutions als assoziierten Partnern unterstützt. Gefördert wird das Projekt im Rahmen der Innovationsförderung „InvestBw – Digitalisierung und Künstliche Intelligenz“ durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg auf der Grundlage eines Beschlusses der Landesregierung Baden-Württemberg.