Die Digitalisierung in der Wertschöpfungskette der Bauwirtschaft wird nicht mehr angezweifelt. Es zeigt sich, dass eine große Revolution mit vielen Chancen in Fahrt gekommen ist. Das beweisen auch die Vielzahl an neuen Veranstaltungen, die in den letzten Jahren aufgelegt wurden. Sie helfen, die Baubranche zu sensibilisieren und langfristig die Zukunftsfähigkeit am Bau zu sichern.
Die Digitalisierung am Bau nimmt langsam aber stetig Fahrt auf. Immer mehr Fachleute erkennen die Möglichkeiten und ergreifen die Chancen. “Aus ‘Zukunftsmusik’ ist längst Branchenrealität geworden”, erklärt Florian Kaiser, Partner und Leiter des Geschäftsbereichs Bauzulieferindustrie, Dr. Wieselhuber & Partner. Wenn bestehende Strukturen und Muster kritisch betrachtet werden, dann entfaltet die Digitalisierung ihr ganzes Potential. Innovative Ideen machen es möglich, die Leistungsangebote und Prozesse auf ein besseres Niveau zu heben. Die Zielgruppen sind vielfältig und verlangen eine saubere Abbildung der differenzierten Customer Journey mit detaillierten Kenntnissen, eine konsequente Kundenorientierung und das Abbild dieser Details in einem effizienten Datenmodell. Leider ist die digitale Kompetenz in vielen Unternehmen der Baubranche immer noch Mangelware. Es werden außerdem oftmals wertvolle Chancen außer acht gelassen, wenn es um traditionelle Geschäftsideen, wie zum Beispiel die Rolle des Großhandels oder um die Autonomie des Handwerks geht. So ist das noch immer ein Tabuthema. Doch ist es auch ein Fehler, externe Player wie Amazon oder Apple nicht ernst zunehmen. Die disruptive Revolution wird zurzeit noch nicht erkannt.
Innovationen sensibilisieren die Baubranche
Aus diesem Grund macht es durchaus Sinn, neuen Technologien offen zu begegnen. Neue Veranstaltungen wie die Startup-Messe TECH IN CONSTRUCTION in Berlin mit rund 100 Startups aus dem ConstructionTech geben dabei einen Marktüberblick über die Innovationen der Baubranche. Aber auch junge Kongresse wie die BIM-World oder das Construction Equipment Forum sowie die in diesem Jahr erstmals veranstaltete BAM – Bits and Machines vermitteln Wissen und geben Inspiration. Schließlich geht es um die Sicherung der Zukunftsfähigkeit. Denn das große Risiko ist die sehr gute Auftragslage bei den führenden Herstellern und Verarbeitern auf dem deutschen Markt. Oftmals sehen sie genau deshalb auch keinen Grund, ihre Strategie zu ändern. Aber besonders in dieser Phase ist es wichtig, vorausschauend in die Zukunft zu blicken, mahnt Kaiser. Eins ist dabei auf jeden Fall sicher: Jeder muss unter dem Motto „integrale Planung/Digitalisierung“ seine traditionellen Verhaltensweisen überdenken.
Die Zeit ist reif für die digitalBAU
Auch findet in diesem Jahr zum ersten Mal die neue Digitalmesse digitalBAU in Köln statt. Vom 11. bis 13. Februar 2020 wird gezeigt, dass die Digitalisierung in der Bau-Wertschöpfungskette keine Zukunftsmusik mehr ist. Sie ist längst zur Realität geworden. Kaiser hält den Zeitpunkt für die digitalBAU für optimal. Der ein oder andere Entscheider der Baubranche wird durch die vielversprechenden Ansätze endlich aufgerüttelt werden, um die eigene Zukunftsfähigkeit zu gestalten. So besteht die Hoffnung, dass die Branche in fünf bis zehn Jahren endlich sagen kann: der Bau ist digital geworden. Denn dann wird die Zukunftsmusik Digitalisierung endlich auch der Branchenrealität weichen.