Werkzeugindustrie: Erholung von dramatischem Umsatzeinbruch

Werkzeugindustrie Erholung von dramatischem Umsatzeinbruch
Foto: Roland Riethmüller

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie waren im Frühjahr 2020 auch bei der Werkzeugindustrie zu spüren. So verzeichneten die Hersteller im Vergleich zum Vorjahreszeitraum teilweise dramatische Umsatzrückgänge. Mittlerweile haben sich die Umsätze zwar deutlich erholt, doch die Krise ist noch lange nicht überstanden. Im September waren die Erwartungen der Firmen schon wieder schlechter als im Vormonat. Die meisten der Unternehmen rechnen jedoch nicht mit großen Veränderungen.

Die Corona-Krise ist auch bei der deutschen Werkzeugindustrie angekommen. Obwohl die Umsätze im Jahr 2019 zunächst um 2,1 Prozent auf fünf Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr angestiegen waren, sind die Auswirkungen der Corona-Krise ab Frühjahr 2020 deutlich zu spüren. Die aktuelle Umfrage des Fachverbands Werkzeugindustrie (FWI) zeigt gegenüber dem Vorjahreszeitraum teilweise dramatische Auftragsrückgänge. Das FWI-Geschäftsklima ist im September 2020 nunmehr im vierten Monat in Folge um insgesamt mehr als 70 Punkte angestiegen und liegt nur noch bei minus 4,1 Punkten. Der Tiefpunkt lag im April 2020 bei minus 77 Punkten.

Deutsche Ein- und Ausführen für Werkzeuge

Hochrechnungen des FWI ergaben, dass im Jahr 2019 die Werkzeugausfuhren noch einen Wert von vier Milliarden Euro erreichten. Damit lagen sie um ein Prozent höher als im Vorjahr. Bedingt durch die Pandemie wurde der Vorjahreswert im ersten Halbjahr 2020 um 13 Prozent unterschritten. Im Jahr 2019 überstiegen die Werkzeugeinfuhren um 2,8 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Im 1. Halbjahr 2020 gingen sie jedoch um zehn Prozent zurück.

Wichtigstes Ausfuhrland USA

Das wichtigste Ausfuhrland ist USA. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Werkzeugexporte im Jahr 2019 um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Exporte in die USA sind im ersten Halbjahr 2020 um 15 Prozent zurückgegangen. Die seit Oktober 2019 eingeführten Strafzölle haben auch zu Exportrückgänge in die USA geführt. Innerhalb der letzten zehn Jahre ist Großbritannien vom 10. auf den 6. Platz der wichtigsten Exportpartner geklettert. Im vergangenen Jahr betrugen die Werkzeugexporte 209 Millionen Euro. Das lässt sich damit erklären, dass die Unternehmen die Lagerbestände wegen des ungeordneten Brexits erhöht haben. Im ersten Halbjahr sind die Ausfuhren nach Großbritannien jedoch um 23 Prozent.

Die Fachmessen werden vermisst

Coronabedingt gibt es Einschränkungen im klassischen Vertrieb und bei der Kundenansprache. Damit hat sich auch der Trend zur Digitalisierung deutlich beschleunigt. Eine Untersuchung des Statistischen Bundesamts hat ergeben, dass der Versand- und Internet-Einzelhandel von Januar bis Juli 2020 um 21 Prozent angestiegen ist, was auch auf die Werkzeugindustrie zutrifft. Der klassische Weg der Kundenansprache wird häufig von kleineren Unternehmen vermisst, die nicht in der Lage sind, eigene Messen zu veranstalten.

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